Palliativversorgung und hospizliche Begleitung von Menschen die von Wohnungslosigkeit betroffen sind
- Herausgeber:
- Koordinierungsstelle Umsetzung Charta schwerstkranker und sterbender Menschen in Berlin (KUCiB)
- Datum:
- 2025
- Seiten:
- 13
Menschen ohne eigenen Wohnraum werden häufig ausgegrenzt, stigmatisiert und diskriminiert. Oft erhalten sie aufgrund mannigfaltiger Ursachen nicht die nötige medizinische und pflegerische Versorgung. Diese Situation spitzt sich besonders dann zu, wenn Betroffene lebensbegrenzend erkrankt sind. Aufgrund der überdurchschnittlich häufig auftretenden seelischen, psychischen und körperlichen Erkrankungen in Folge der besonderen Lebensverhältnisse von Menschen ohne eigenen Wohnraum, besteht oftmals ein intensiverer Betreuungsbedarf. Die Sterblichkeit dieser Zielgruppe ist im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung sehr stark erhöht.
Die Nationale Strategie zur Umsetzung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen rückte die Handlungserfordernisse in diesem speziellen Versorgungsbereich explizit in den Fokus. Im Rahmen des Berliner Umsetzungsprozesses werden von den Mitgliedern des Runden Tisches Hospiz- und Palliativversorgung Berlin verschiedene Ansätze dazu verfolgt. Infolge fanden auch einige Maßnahmen Eingang in die 2019 vom Berliner Senat beschlossenen „Leitlinien der Wohnungsnotfallhilfe und Wohnungslosenpolitik“.
Bisher gibt es relativ wenige Kooperationen und Projekte zwischen der Wohnungsnotfallhilfe und Hospiz- und Palliativdiensten. Bestehende Projekte zeigen jedoch, dass eine solche Zusammenarbeit gewinnbringend für alle Seiten gestaltet werden kann.
Bereits 2017 haben die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe und der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband eine Handreichung „Hospiz und Wohnungslosigkeit“ zur Kooperation zwischen Diensten und Einrichtungen der Hospiz- und Palliativarbeit sowie Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe herausgegeben. Darin werden beispielsweise gemeinsame Fortbildungen für Mitarbeitende der Wohnungsnotfallhilfe und der Hospiz- und Palliativversorgung empfohlen. Davon ausgehend hatte die für Hospiz zuständige Berliner Senatsverwaltung 2020 ein Schulungskonzept zur Begleitung wohnungsloser Menschen am Lebensende, die vornehmlich in Not- und Gemeinschaftsunterkünften (sogenannte ASOG-Einrichtungen) leben, sowie 2021 die Schulung der Referentinnen beauftragt.
Das Schulungskonzept kann bundesweit genutzt und angefordert werden bei Dr. Christina Fuhrmann von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege.
Weitere Hilfsangebote
Weitere Dokumente zum Handlungsfeld "Hospiz- und Palliativversorgung für von Wohnungslosigkeit betroffene Menschen" befinden sich in der "Guten Praxis Datenbank".